Eine Dystopie spielt oftmals in der (nahen) Zukunft und portraitiert negative gesellschaftliche Entwicklungen. Sie ist der pessimistische Gegenetwurf zur Utopie. Pate stehen zumeist reale gesellschaftliche Entwicklungen, die in der fiktionalen Utopie auf die Spitze getrieben werden. Daher haben Dystopien oftmals eine mahnende Funktion, ganz nach dem Motto: «Wenn es so weitergeht, könnte die Welt bald aussehen wie in diesem Buch!»
Dystopie – Woher kommt das Wort?
Das wort Dystopie stammt aus dem Griechischen. Es bedeutet «Landschaftbechreibung» oder «Landschaftsmalerei»
Gesellschaftsformen in Dystopien
Oft kämpfen die Helden dystopischer Geschichten, seien es nun Romane oder Filme, gegen einen totalitären Staat, der entweder durch brachiale Gewalt herrscht, durch Propagande und Gehirnwäsche, oder durch das Errichten von politischen oder technologischen Systemen, die dem Individuum keinen Raum zur Entfaltung geben und nur und ausschließlich dem Erhalt der eigenen Macht dienen.
Geschichte und Herkunft
Die Dystopie ist eine relativ junge literarische Gattung. Sie entstand beinahe Hand in Hand mit der industriellen Revolution und die damit einhergehende Ausbeutung der Arbeiterschicht.
Als erste klassische Dystopie gilt Mary Shelleys Roman Verney, der letzte Mensch.
Angeblich war es Stuart Mill, ein bekannter liberaler Politiker im England des 19. Jahrhunderts, der das Wort Dystopie erstmalig im heutigen Sinne nutze. Es ist anzunehmen, dass er damit nicht einfach nur das Gegenteil von Utopie meinte, sondern einen fiktiven Zustand, in dem es schlaceht um die Welt bestellt ist.
Das Bröckeln der industriellen Revolution
Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts preschte der technische Fortschritt noch immer rasant voran. Inzwischen traten aber auch die negativen Auswirkungen dieses Fortschritts immer stärker zutage. Hinzu kam die generelle Angst vor der Jahrhundertwende, die uns ja bis heute nicht ganz losgelassen aht. Auch wurde den Menschen nach und nach bewusst, dass der enorme Fortschritt Grenzen unterlag. Ressourcen galten nicht mehr als unbegrenzt und die weißen Flecken auf der Weltkarte – ehemals starke Bezugspunkte für Pioniergeist und Eroberungsdrang – waren kaum noch vorhanden.