Katherine Shepherd – Artiges Mädchen

Als Krimi- bzw Thriller-Autorin ist Catherine Shepherd nun wirklich keine Unbekannte mehr. In Artiges Mädchen brilliert sie erneut.

Eine Leiche wird gefunden, auf einem Spielplatz. Eine weibliche Leiche, angetan in ein weißes Kleid und das Haar zu Zöpfen geflochten, kindlich zurechtegemacht.

Dann noch eine, und es handelt sich nicht um die letzte Tote, mit der die Ermittler es zu tun bekommen werden …

Ein Ritual? Eine Botschaft?

Kommissar Kessler und Rechtsmedizinerin Schwarz sind fest entschlossen, den Fall zu lösen. Allerdings bleibt es nicht nur bei der einen Toten. Weitere Leichen werden gefunden und zwischen den Toten scheinen beunruhigende Gemeinsamkeiten zu bestehen. Eine Frau wird vermisst. Wird es den Ermittlern gelingen, sie zu finden, bevor auch sie das Zeitliche segnen muss?

Catherine Shepherd beginnt spannend und hält diese Spannung bravourös über Mittelteil bis zum Ende des Buches.

Die Figuren des Ermittlers Kessler und der Rechtsmedizinerin Schwarz werden detailliert ausgeleuchtet und auch ihr Privatleben wird ausreichend thematisiert, um sie sympathisch wirken zu lassen und ihnen genug Tiefe zu verleihen.

Als weiteres Stilmittel kommen gerne auch Cliffhanger zum Einsatz, die die ohnehin schon hohe Grundspannung weiter befeuern und das Buch zu einem ziemlichen Pageturner machen.

Falsche Fährten, richtige Fährten und immer die tickende Uhr im Hintergrund. Klasse!

Das Buch ist Teil einer Reihe, bei der die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz im Mittelpunkt steht. Jedes Detail ist wichtig für die Forensikerin – und dadurch auch für den mitfiebernden Leser.

Auch sprachlich hat das Buch einiges zu bieten. Ohne zu viel oder zu wenig Abschweifungen lässt Autorin Catherine Shepherd ihre Bilder vor den Augen Leserinnen und Leser entstehen, atmosphärische Bilder, düstere Bilder.

Das größte Mysterium ist wohl der Beweggrund für die Morde – die Auflösung am Ende dürfte viele überraschen.

Klare Leseempfehlung!