THE STAND – Ein magisch-düsterer Endzeit-Trip(s) von Stephen King

The Stand von Stephen King – Ein Klassiker der postapokalyptischen Literatur

The Stand von Stephen King ist eines der ersten Bücher aus dem postapokalyptischen Genre, das ich jemals gelesen habe. Zumindest bewusst. Und es hat mir so gut gefallen, so viel sei bereits gesagt, dass ich es in jungen Jahren mindestens jährlich gelesen habe. Dabei konnte ich jedes Mal auch immer viel Neues entdecken, was wahrscheinlich daran lag, dass ich mich von Jahr zu Jahr weiterentwickelte und viele Dinge und Vorkommnisse der Geschichte anders beurteilte als jeweils im Jahr zuvor.

Aber es kann natürlich auch daran gelegen haben, dass The Stand von Steven King ein verdammt langes Buch ist. Ein knappes Dutzend Figuren werden dem Leser hier präsentiert. Manche davon sind die Guten und manche davon fühlen sich zur dunklen Seite hingezogen. Nämlich zu Randal Flagg, dem wandelnden Gecken.

Gut und Böse

Er ist die Inkarnation des Bösen in diesem Roman während Mutter Abigail die Kraft des Guten repräsentiert. The Stand einfach nur als Horror-Roman zu bezeichnen wäre mit Sicherheit zu kurz gegriffen, auch wenn es durchaus die eine oder andere Szene gibt, auf die diese Beschreibung voll und ganz zutrifft.

Auch ist dieses Mammutwerk von Steven King auch kein reiner Endzeit-Roman. Natürlich, eine Seuche namens Captain Trips hat die Welt ausreichend entvölkert, sodass die Figuren Platz haben, ihrer jeweiligen Agenda zu folgen und natürlich auch, um eine grimmige und morbide Atmosphäre zu erschaffen.

Magie in The Stand?

Dann ist da aber noch die Sache mit den Träumen, die die Helden und ihre Gegenspieler jeweils mehr oder weniger unterbewusst lenken und ihrem Schicksal entgegen führen. Es gibt also übernatürliche Elemente in The Stand, die durchaus religiös anmuten – etwas, das Stephen King gerade in späteren Werken wieder aufgegriffen hat.

Wohlgemerkt ist es nicht so, dass es wirklich Magie gäbe, wie man sie aus Fantasyromanen kennt. Keine Zauberei, die festen Gesetzmäßigkeiten unterworfen ist. Aber ich finde, gerade das die magischen Mechanismen in The Stand relativ schwammig dargestellt werden, macht sie glaubhaft.

Wer hatte nicht schon mal ein Dejá-Vu? Wer hatte nicht schon mal gute oder schlechte Träume, die sich wenig später auf die eine oder andere Art in der Realität widergespiegelt haben? Ja, genau …

Handlungsmäßig haben wir ein ziemlich klassisches Schema. Zuerst folgen wir den Figuren durch den ziemlich hässlichen Untergang der Welt, wie sie sie kannten. Dann folgt der Wideraufbau. Hier ein doppelter. Parrallel wachsen die Gruppierungen der Guten und ihrer Gegenspieler, was natürlich das eine oder andere Problem mit sich bringt …

Einen Ort beherrscht der Randal Flagg mit Hilfe von Hierarchie und mehr mit Peitsche als mit Zuckerbrot.

Dem anderen Ort steht Mutter Abigail vor, wobei sie sich nicht Flagg-mäßig zur Herrscherin ausrufen lässt, nein – ganz amerikanisch versucht man hier, nach demokratischen Grundwerten zu leben, wobei Mutter Abigail oft eher eine beratenden Funktion inne hat, als aktiv am Geschehen teilzunehmen. So gesehen ist The Stand nicht unbedingt ein unpolitisches Buch.

Aber natürlich lebt Spannung von Konflikten und Kontrasten und die Philosophien stehen auch nicht unbedingt im Vordergrund. Die Verhältnisse der Figuren zu einander alleine sorgt schon für viele interessante Reibungspunkte und nicht jeder Gute ist am Ende gut und nicht jeder, der sich zur dunklen Seite hingezogen fühlt, zu Randall Flagg, ist von jeher böse gewesen.

Meisterlich führt Steven King all die schwelenden Konflikte zu ihrem Höhepunkt und löst sie in einem wahrhaft explosiven Finale auf.

Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten.

Lest doch selbst. Echt jetzt! 😉

 

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