The Witcher – Nightmare of the Wolf. Ein kleiner Rant.

Nee, das war irgendwie nix. Für mich zumindest. Bekannterweise mag ich es ja düster und blutig und das ist in Nightmare of the Wolf auch durchaus gegeben, aber «Klick» hat es bei mir nicht gemacht.

Hier geht es um Vesemir, den Lehrmeister und Mentor unseres Lieblingsmutanten Geralt.Die Story beginnt mit Vesemir als Heranwachsenden, der sich nach Gold und Abenteuern sehnt, aber leider in ein zu kleines Leben hineingeboren wurde. Eines Tages findet ein Hexer in sein Dorf und verführt den Jungen, sein altes Leben inklusive seiner Jugendliebe hinter sich zu lassen und den ersten Schritt in Richtung Abenteuer zu wagen.

So gut, so Fantasy.

Vesemirs Ausbildung zum Hexer findet im nächsten Kapitel statt und an der Darstellung dieses Abschnittes habe ich auch nichts auszusetzen. Die Hexer-Azubis werden grässlichen Prüfungen unterzogen und nur die wenigsten kommen durch.

Dann beginnt auch schon die Haupthandlung Fahrt aufzunehmen und na ja … mein Interesse schwand ziemlich schnell dahin. Es gibt die im Witcher-Verse üblichen Konflikte und Vorurteile zwischen Magiern und den Herrschern, die sie beraten (manipulieren), zwischen Menschen und Elfen, zwischen Jung und alt. Es wird geschwertkämpft, gezaubert, geaardet und geignit und das alles auch durchaus effekt- und eindrucksvoll und blutig (auch wenn sehr viel geflogen und gesprungen wird, was mir irgendwie auch ein paar Stirnfalten mehr beschert hat …), es gibt gegen Ende einen ziemlich coolen Inception-Moment und epische Tragik ebenfalls. Und einen dummen Bauern-Mob. Yay! 🙂

Irgendwie ist in Nightmare of the Wolf schon alles drin, was man sich wünscht, wenn man ein Fan der Spiele und der Bücher von Andrzej Sapkowski ist, aber es wirkt, als habe man eine Liste abgehakt, und statt echter Emotion die plakative Plastik-Version bevorzugt.

Vielleicht liegt es daran, dass Animationsfilme eben doch nicht in der Lage sind, feinere Nuancen und ein wirklich großes Emotionsspektrum abzubilden. Vielleicht hätte dem Film auch eine halbe Stunde Spieldauer mehr gutgetan, oder vielleicht bin ich auch nicht so das Zielpublikum. Mir ging das alles irgendwie zu schnell, gerade gegen Ende hin.

Von einem Witcher-Release hätte ich auf alle Fälle irgendwie mehr erwartet, gerade weil ich die Bücher und Spiele absolut genial finde!

Zur Verteidigung des Werkes muss man allerdings sagen: Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass Vesemir eben nicht Geralt von Riva, der Schlächter von Blaviken, ist. Wo Geralt knurrt und wortkarg ist und ganz ausgezeichnet böse gucken kann, ist der junge Vesemir ein großmäuliger Angeber, der wenig von Geralts stoischer Grimmigkeit an sich hat.

Ja, ich glaube, das hat mir einfach gefehlt. Mag den Machern gegenüber unfair sein, denn Nightmare of the Wolf ist ja eben kein Film über Geralt und insofern haben sie ja durchaus richtig gehandelt, in dem sie eben nicht versucht haben, einen Geralt-Klon zu erschaffen, aber … ach, mir egal. Ätsch!

Fazit:

Wenn man ein Witcher-Fan ist und ohnehin ein Netflix-Abo sein Eigen nennt, kann man sich den Film durchaus ansehen. Ich würde allerdings davon abraten, Mühen auf sich zu nehmen, um in den Genuss zu kommen. Lieber nochmal die Bücher Lesen!

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