„Never – Die letzte Entscheidung“ – Agententhriller der Extraklasse

Buchvorstellung / Rezension zu „Never – Die letzte Entscheidung“ von Ken Follet.

(Verlag: Lübbe, Genre: Spionagethriller)

Dicker Wälzer ohne Spannungsflaute!

Klappentext (Zitat):

In der Sahara folgen zwei Geheimdienstagenten der Spur mächtiger Drogenschmuggler. Sie riskieren ihr Leben – und ihre Karriere. Nicht weit entfernt macht sich eine junge Witwe mit Hilfe von Schleusern auf den Weg nach Europa. Als sie sich gegen Übergriffe verteidigen muss, hilft ihr ein Mitreisender. Doch auch er scheint nicht zu sein, was er vorgibt.In China kämpft ein hoher Regierungsbeamter gegen die kommunistischen Hardliner. Er hat ehrgeizige Pläne, und er ahnt, dass die Kriegstreiberei seiner Widersacher das Land und dessen engen Alliierten Nordkorea auf einen Weg leitet, der keine Umkehr zulässt.In den USA führt Pauline Green, die erste Präsidentin des Landes, ihre Amtsgeschäfte souverän und bedacht – ungeachtet terroristischer Anschläge, illegalen Waffenhandels und der Schmutzkampagne ihres politischen Gegners. Sie wird alles tun, was in ihrer Macht steht, um zu verhindern, dass die USA in einen unnötigen Krieg eintreten müssen. Doch wenn ein aggressiver Akt zum nächsten führt, sind auch die mächtigsten Länder der Welt im Netz ihrer Bündnisse gefangen. Und wenn alle diplomatischen Mittel ausgereizt sind, die letzte Entscheidung gefallen ist – wer kann dann noch das Unvermeidliche verhindern?In Ken Folletts neuestem Werk begegnen sich Heldinnen und Schurken, falsche Propheten und mutige Kämpfer, Liebe und Hass. Er fragt: Wenn sich die Welt nur einen Schritt vor dem Abgrund befindet – was kann jeder Einzelne dann noch tun? Never ist atemberaubend – und ein Weckruf. / von Amazon.de

Ken Follet hat erneute euine Geschichte gesponnen, die gut durchdacht und stark verzweigt ist, dabei aber stets voranschreitet und den Leser mit sich zieht. Selbst komplizierte Zusammenhänge erschließen sich logisch und ohne große Frustrationen zu provozieren. Das Grundszenario ist erschreckend aber potentiell möglich.

Zitat:

Der Nachmittag kühlte schon ab, als sie Yusufs Dorf erreichte.Sie hatte wunde Füße, aber sie war voller Hoffnung. Sie schloss Naji in die Arme, der sie einmal küsste und sogleich zum Spielmit Danna zurückeilte. Sie empfand leise Enttäuschung, dass er sie nicht stärker vermisst hatte, aber es zeigte auch, dass er einen schönen Tag verbracht und sich beschützt gefühlt hatte.»Yusuf ist fort, um sich einen Schafbock anzusehen, aber erbraucht nicht lange.« Erneut ging Azra ein wenig steif mit Kiahum, nicht feindselig, aber irgendwie weniger freundlich als früher.Kiah fragte sich, weshalb Yusuf sich einen Bock ansah, wenn er keine Herde mehr hatte, die besamt werden musste, aber erwar wohl noch immer an der Schafzucht interessiert, auch wenn er sie aufgegeben hatte. Sie brannte vor Verlangen, alles zu erzählen, was sie erfahren hatte, aber sie zwang sich zur Geduld. Die beiden Frauen betrachteten ihre spielenden Kinder, bis Yusuf ein paar Minuten später zurückkam.Kaum hatte er auf dem Teppich Platz genommen, sagte Kiah: »Hakim bricht heute in zehn Tagen auf. Wir müssen bei Morgengrauen in Drei Palmen sein, wenn wir mitfahren wollen. «Sie war gleichermaßen von Aufregung wie von Angst gepackt.Yusuf und Azra wirkten ruhiger. Sie nannte ihnen den Preis und beschrieb den Bus und den Streit über den Fahrpreis für die Kinder. »Dieser Hakim ist kein vertrauenswürdiger Mann«, sagte sie. »Wir müssen vorsichtig sein, wenn wir mit ihm zu tun haben.Aber zu dritt werden wir, glaube ich, mit ihm fertig.« / von Amazon.de

Hat man einemal in Never hineingefunden, ist es schwer, wieder mit dem Lesen aufzuhören. Viele Figuren treten auf, alle gut ausgearbeitet. Sie kommen rüber wie echte Menschen, niemals wie Statisten. Gekonnt werden ihre Handlungsstränge miteinander verwoben. Kein Problem für Follet, der bereits auf eine beeindruckende Reihe von Veröffentlichungen zurüchblicken kann.

Zitat:

Als lese er ihre Gedanken, sagte Whitfield: »Unsere Luftversorgung kommt von außen durch eine Reihe von Filtern, die nicht nur Explosionen standhalten, sondern auch Schadstoffe abfangen, seien sie chemischer, biologischer oder radioaktiver Natur. Gut, dachte Pauline, aber was ist mit den Millionen Menschenan der Oberfläche, die keinen Schutz haben? Am Ende der Führung sagte Whitfield: »Madam President, wir wurden verständigt, dass Sie nicht zu Mittag essen möchten, bevor Sie uns wieder verlassen, aber wir haben einen Imbiss vorbereitet für den Fall, dass Sie sich umentscheiden. «Das passierte ihr ständig. Jedem gefiel die Vorstellung, ein Stündchen zwanglos mit der Präsidentin plaudern zu können. Sie empfand einen Schwall von Sympathie für Whitfield, der unterirdisch auf seinem wichtigen, aber unsichtbaren Posten festsaß, aber wie immer musste sie dem Drang widerstehen und sich an ihren Terminplan halten.Nur selten verschwendete Pauline ihre Zeit, indem sie mit jemandem aß, der nicht ihrer Familie angehörte. Zum Austausch von Informationen und Treffen von Entscheidungen hielt sie Besprechungen ab, und wenn eine Sitzung zu Ende war, begab sie sich in die nächste. / von Amazon.de

Hier soll einmal mehr die Welt gerettet werden. Diesmal vor einem Krieg, den eigentlich niemand führen möchte. Dennoch machen politische Mechanismen und menschliche Makel den Konflikt unausweichlich. Spannung mit Sozialkritik also.

Zitat:

Der Flug war kurz. Während der Hubschrauber in den Sinkflug ging, betrachtete sich Pauline in einem Taschenspiegel. Ihr kurzer blonder Bob saß tadellos, sie hatte nur leichtes Make-up aufgetragen. Aus ihren schönen nussbraunen Augen sprach Mitgefühl, wie sie es oft empfand, aber ihre Lippen konnten einen geraden Strich bilden und unerbittliche Entschlossenheit ausdrücken. Mit einem Klicken klappte sie den Spiegel zusammen. Sie landeten vor einem Lagerhaus in einer Vorstadt in Maryland. Offiziell hieß die Stätte US Government Archive Overflow Storage Facility No. 2, als würden dort überzählige Regierungsakten gelagert, aber die wenigen Personen, die ihre wahre Funktion kannten, nannten sie Munchkin Country nach dem Ort, an den es Dorothy in Der Zauberer von Oz während des Tornados verschlägt.  / von Amazon.de

Gemäßigte treffen auf Hardliner, Ideologie auf Weisheit. Der Schluss dürfte jeden Leser überraschen.

Für wen ist dieses Buch geeignet?Für alle, die Thriller auf globaler Skala lieben!
Was zeichnet dieses Buch aus?Tiefe, Umfang und natürlich Spannung
Wofür kann man dieses Buch verwenden, nachdem man es gelesen hat?Zur Sammlung hinzufügen, ein paar Jahre warten und erneut lesen!
Sollte man mehr Bücher von Ken Follet
lesen?
Jup!
Warum das alles?Freude am fabulieren und ein gewisses Maß an Mitteilungsdrang, nehme ich an.

Gastrezension von Ulf
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